
Medea entstammt als Figur aus der griechischen Mythologie
und sie wurde seither immer wieder von Dichtern, Künstlern und Philosophen neu
aufgegriffen und interpretiert um das komplexe Geschehen der Medeasage
begreiflich zu machen.

Die Figur der Medea wird in der Kunst gern und häufig für
die Darstellung einer sogenannten „femme fatale“, also einer verhängnisvollen
und verführerischen Frauengestalt benutzt. So sieht man von der Antike an, über
das Mittelalter bis hin zur Neuzeit immer wieder Gemälde, Holzschnitte,
Zeichnungen, Ornamente und Verkörperungen in Form von Skulpturen von Medea. Vor
allem der vielfältige Mythos und die Vielgestaltigkeit von Medea gelten häufig
als Inspiration für Künstler, ihre Bilder nach ihr auszulegen. Auch in neuerer
Zeit haben zahlreiche Künstler Gemälde und Zeichnungen geschaffen, die Medea
darstellen.

Meist zeigen die Bilder Medea, wie sie gerade kurz vor dem
Kindermord oder wie sie am Zaubern ist. Ebenfalls gibt es Bilder, die ihre
Flucht aus Korinth gemeinsam mit Jason zeigen, wobei die meisten Bilder von
Medea allgemein aus dem 19. bis 20. Jahrhundert stammen. Das wohl bekannteste
Gemälde von Medea stammt aus dem Jahre 1868 und wurde von dem englischen
Künstler Frederick Sandys gemalt. Es zeigt Medea im Portrait, umgeben von
vielen Symbolen, beim Brauen eines Zaubertrankes. Ihr Gesichtsausdruck passt zu
dem Bild der leidenden und rächenden Frau, während ihre offene Körperhaltung
auch den Eindruck einer stolzen und unabhängigen Frau erweckt.